Thema: Fußball News
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Alt 09.10.08, 16:39:15
kamikazemodder
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Heftig!

FA-Boss verkündet Horrorzahlen
Milliarden-Schulden belasten Vereine

Auf dem Gelände des FC Chelsea, jenes Vereins der in der Vergangenheit mit spektakulären Transfers immer wieder von sich reden machte, waren mehrere mächtige Fußballfunktionäre zusammengekommen. Grund der zweitägigen Sitzung waren die globalen Turbulenzen an den Finanzmärkten. Am Ende musste FA Boss Lord Triesman die bittere Wahrheit verkünden: Die englischen Topklubs sind mit 3,85 Milliarden Euro verschuldet - mindestens.

"Die beste Schätzung, die ich erhalten habe, beläuft sich auf diese Summe. Es gibt nur eine Sache, die sicher ist, das sind die Schulden. Und die müssen beseitigt werden", führte Triesman aus. Gut möglich, dass die tatsächliche Summe also weitaus höher liegt.

Dabei sieht Triesmann das Problem nicht in erster Linie in der Höhe der Schulden. "Das Problem ist vielmehr, dass die Personen hinter den Schulden in ernsthaften Problemen stecken. Damit liegt das Schicksal nicht mehr in den Händen der Vereine."

Topklubs vor der Pleite

Zum derzeitigen Zeitpunkt könne nicht mal ausgeschlossen werden, dass in naher Zukunft einer der hoch verschuldeten Vereine vor der Pleite steht. Laut Triesman sind allein die vier englischen Top-Klubs Manchester United, FC Liverpool, FC Chelsea und der FC Arsenal für ein Drittel der Verschuldung, rund 1,2 Milliarden Euro, verantwortlich. Dies bedeute einen Zuwachs von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kein gutes Beispiel für die Vereine gibt der Verband ab, der ebenfalls mit 510 Millionen Euro Schulden belastet ist. Vor allem der Bau des Wembley-Stadions sei hierfür verantwortlich.

Wie sieht es bei den Vereinen konkret aus? Manchester United kam beispielsweise fast der Hauptsponsor abhanden. Der Versicherungskonzern AIG musste vom amerikanischen Staat vor dem Bankrott gerettet werden, was zu der kuriosen Situation führt, dass der Verein indirekt vom amerikanischen Steuerzahler subventioniert wird. Hinzu kommt, dass die Familie Glazer bei der Übernahme 2005 ihr Darlehen auf ManUnited umschrieb. 850 Millionen Euro Verbindlichkeiten für den Meister sind die wenig erfreuliche Folge.

Die Liste lässt sich fast beliebig fortsetzen. Zuletzt erwischte es West Ham United. Zunächst ging der Trikotsponsor pleite und Anfang der Woche brach die isländische "Landsbanki" zusammen und wurde verstaatlicht. Björgolfur Gudmundsson war zugleich Hauptaktionär und Präsident der Bank und ist der Besitzer von West Ham United. In Liverpool liegt der Stadionbau auf Eis, die beiden amerikanischen Besitzer sind wohl vorsichtiger geworden.

Bisher konnten die Vereine immerhin auf 1,1 Milliarden Euro Fernsehgelder pro Jahr bauen. Rutschen jetzt auch noch Rupert Murdoch und seine Sky-Gruppe in die Finanzkrise dürfte es für einige Vereine ernst werden.

UEFA droht mit Ausschluss

Am kommenden Montag in Genf will sich die UEFA zu einem Arbeitskreis zu einer schärferen Begrenzung der erlaubten Schulden eines Vereins treffen. Hochverschuldete Vereine müssen künftig sogar mit dem Ausschluss von den europäischen Wettbewerben wie der Champions League rechnen, hatte UEFA-Generalsekretär David Taylor am Mittwoch gesagt. Mitleid ist auch von UEFA-Präsident Michel Platini nicht zu erwarten - im Gegenteil wettert er gegen die Flut ausländischer Investoren in der Premier League: "Wenn man Menschen aus Katar nach Manchester oder Liverpool holt und da keiner mehr vom dem Club selbst ist, wo ist dann überhaupt noch Liverpool oder Manchester?", sagte Platini dem englischen Sender BBC, "ich glaube, das ist nicht gut. Die Katarer sollten in Katar investieren."

Quelle: kicker.de
Edit: Hier nochwas:

Finanzkrise bedroht Klubs

Keiner der großen Klubs könne sicher sein, nicht ebenfalls von einer Insolvenz betroffen zu sein. Zuletzt hatten sich Milliardäre aus Russland, den USA oder Arabien in England eingekauft. Diese sind ihrerseits von der weltweiten Finanzkrise betroffen. Das Problem sei nicht die Höhe der Schulden, sondern "dass die Personen hinter den Schulden in ernsthaften Problemen stecken. Damit liegt das Schicksal nicht mehr in den Händen der Vereine", so Triesman.

West Ham muss den Kader ausdünnen

Ein Beispiel ist der Traditionsklub West Ham United. Klubbesitzer ist der Isländer Björgolfur Gudmundsson, der Hauptaktionär und Präsident der zweitgrößten isländischen Bank Landsbanki war. Diese wurde nun verstaatlicht. "Gudmundsson wird sein Geld nicht aus dem Verein ziehen, aber diese Ereignisse hemmen unsere Möglichkeiten für weitere Investitionen in diesem Jahr", sagte West Hams Vize-Präsident Asgeir Fridgeirsson der Zeitung "The Times". Erste Konsequenzen: Trainer Gianfrano Zola muss den 34 Spieler umfassenden Kader um zehn Akteure abspecken.

Quelle: t-online.de (kompletter Bericht hier!)


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Geändert von kamikazemodder (09.10.08 um 16:43:16 Uhr)