[Chiller12345]

Moin moin,
da ich hier noch keinen Thread dazu gefunden hab und ich das ein Thema finde, was uns alle angeht, mach hierzu mal einen auf:

Also worum gehts?

Es geht um das Anti-Counterfeiting Trade Agreement, kurz ACTA.

Was ist ACTA?
Wenn du das noch nicht weißt, schau dir einfach mal das Video hier an, da wird alles recht gut erklärt:

Jetzt zu meiner Frage: Was meint ihr dazu? Sollten wir uns Sorgen machen, dass es bald eine Internetzensur gibt oder ist das alles nur übertriebene Panikmache?

Gruß Chiller

P.s.: Hier könnt ihr euch eintragen, wenn ihr dagegen seid: gegen Acta
Ich hab allerdings keine Seite gefunden, die für ACTA ist

[Kopfnicker]

Ich kann dazu nicht viel sagen, aber ich werd trotzdem was loswerden :

Soweit ich weiß geht das deutsche Urheberrecht heute schon weiter als es in ACTA überhaupt gefordert wird. Demnach wird sich an der Rechtslage in Deutschland quasi für den Endverbraucher nichts ändern.

ALlerdings sollen durch ACTA ja angeblich (ich hab den Vertrag bislang nicht gelesen) auch die Provider und Anbieter, wie YouTube zukünftig selbst für urheberrechtliche Vertöße ihrer Kunden bzw. Nutzer haftbar gemacht werden. Das klingt ein wenig wie SOPA. Danach würden also Seiten wie YOuTube auf Nummer sicher gehen und ALLES was Nutzer hochladne wollen vorher scannen und den Inhalt im Zweifel eher blockieren als ihn zu veröffentlichen.

Das Mitmacheinternet käme damit allein aus zeitgründen zum erliegen. Dass jetzt aber gar von Zensur geredet wird kann ich nicht ganz nachvollziehen. Da möge mir hier jemand erklären wie das zustande kommt.

[Dartz4]

IPv6

Das Mitmacheinternet käme damit allein aus zeitgründen zum erliegen. Dass jetzt aber gar von Zensur geredet wird kann ich nicht ganz nachvollziehen. Da möge mir hier jemand erklären wie das zustande kommt.

Danach würden also Seiten wie YOuTube auf Nummer sicher gehen und ALLES was Nutzer hochladne wollen vorher scannen und den Inhalt im Zweifel eher blockieren als ihn zu veröffentlichen.

Hier noch ein schöner Artikel zur aktuellen Entwicklung der Anti-ACTA Bewegung:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...-11646144.html

Persönlich kann ich mir irgendwie noch kein rechtes Bild über diesen Gesetzesentwurf und die daraus resultierenden Folgen für die Internetnutzer machen. Klar gilt es, das Urheberrecht von Künstlern, Produzenten und Verlägen zu schützen. Irgendwie müssen diese Gruppen auch vom Lohn ihrer Arbeit leben können.

Doch was bedeutet es, wenn man durch blosen Verdacht auf Urheberrechtsverletzung plötzlich ins Visier der Justiz gerät? Ermöglicht das Gesetz mächtigen Verlägen tatsächlich den Zugriff auf personenbezogene Daten von bis dato anonymen Internetnutzern?

Sonst habe ich immer über die Comics irgendwelcher "Verschwörerspinner" gelächelt, in welchen man Sexualstraftäter, Mörder und Raubkopierer in einer Gefängniszelle zusammen sitzen sieht. Doch jetzt komme ich doch irgendwie ins grübeln, was mein Umgang mit bspw. Musik im Internet angeht.
Als Student kann ich mir nicht jedes Album kaufen, was ich gerne anhören möchte. 15€ für Musik ausgeben die mir dann doch nicht gefällt, ist es mir einfach nicht wert. Deswegen höre ich gewisse Alben erst einmal zur Probe ein paar mal durch (natürlich via Youtube oder bei Freunden, die die CD bereits besitzen ) und entscheide dann, ob ich mir die CD kaufe oder nicht. Diesen Umgang mit dem Urheberecht empfinde ich persönlich nicht als Verletzung irgendwelcher Gesetze.

Doch stellt sich mit jetzt die Frage: Wird ein Nutzer jetzt plötzlich straffällig, der jetzt - sagen wir - es ebenso macht wie ich, die Musik vorher aber von irgendwelchen Sharing-Seiten herunterlädt um sie probe zu hören?

Ich finde das ein wenig beunruhigend.

[Manu16]

Warum darf man nicht Cola auf seine Katze schreiben??

[Cro]

Offensichtlich scheint es ja so als wäre die Sache schon quasi durch

Trotz zahlreicher Proteste in Deutschland und Europa sieht die Europäische Kommission ACTA auf einem guten Wege. Diskussionsprotokolle der EU-Expertengruppe für den TRIPS-Beirat, die heise online vorliegen, sehen die Proteste gegen ACTA als Ausfluss unzureichender Informationspolitik. Außerdem wird darauf verwiesen, dass 22 Länder der EU die ACTA-Verträge bereits unterzeichnet haben und von fünf ausstehenden Ländern, darunter Deutschland, vier Länder ausschließlich formale oder terminliche Gründe zur Nichtunterzeichnung anführten. Die einzige Ausnahme sei Schweden, wo vor der Unterzeichnung eine Änderung des Strafrechts notwendig sei.

Quelle: heise.de

Wer jetzt die Hoffnung hegt das Deutschland komplett gegen ACTA sei, falsch! Grundsätzlich ist Deutschland ACTA gegenüber nicht abgeneigt, jedoch will Deutschland offene Fragen noch klären:

Die Bundesregierung bekannte sich trotz der verschobenen Unterzeichnung grundsätzlich zu dem Abkommen. ACTA sei "richtig und wichtig", wenn es um den Kampf gegen Produkt- und Markenfälschungen gehe, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Die Bundesregierung sei aber dazu bereit, neu aufgetauchte offene Fragen zu klären. Nach Angaben des Sprechers des Bundesjustizministeriums wird das EU-Parlament darüber beraten, ob das Abkommen dem Europäischen Gerichtshof zur Prüfung vorgelegt wird. In diesem Fall könnte sich die Unterzeichnung um ein bis zwei Jahre verzögern, sagte er.

Quelle: RP-Online

[Notra]

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