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#1
Alt 17.11.11, 19:54:02
Das Atom - das Für und Wider der Kernenergienutzung(auch für Schweizer!)
darshu666
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Ich mach einfach mal diesen Thread auf.
Und beginne ihn mit einer Spiegelmeldung von heute.

Frankreichs Institut für Nuklearsicherheit (IRSN) rät zu mehr Sicherheit bei allen 58 Reaktoren.
Abschliessend muss der Bericht aufbereitet werden und wird so dann, bis Ende des Jahres, der französischen Regierung vorliegen.

Dann sind wir mal gespannt was die direkten Nachbarn daraus machen.
Die Besonderheit scheint zu sein, das jeder Reaktor im Prinzip 2 mal existiert.

Sprich doppelte Aufrüstung, wer wird denn das bezahlen?
Oder wird Sarkozy die Sache einfach klein reden?
Gerade jetzt wo man mit dem Euro kämpft.

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#2
Alt 18.11.11, 09:15:41
digiblogger
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Wie ich schonmal in einem anderen Beitrag bemerkte, bin ich kein Gegner der Kernenergienutzung. Das hängt einerseits damit zusammen, dass ich durch mein Arbeitsumfeld die Auswirkungen eines Atomausstiegs deutlich spüre, andererseits aber, weil ich glaube, dass der Kernenergieausstieg in Deutschland nicht etwa beschlossen wurde, weil man hier ähnliches befürchtet wie in Fukushima (was allerdings als wirkungsvoller Diskussionsantrieb verwendet wird), sondern einzig und allen ein Ergebnis der schlechten Informationen der Menschen über Atomenergie ist.

Allerdings sehe auch ich den Atomausstieg als eine absolut logische Konsequenz an, unterstreiche diesen Absatz aber mehr mit den Worten "das war sowieso klar" anstatt mit "eine andere Lösung gibt es nicht".

Große Themenschwerpunkte in solchen Diskussionen sind häufig die Art und Kosten der Atommüll-Lagerung oder Entsorgung/Aufbereitung sowie natürlich die Sicherheitsaspekte.

Zu letzteren muss man eindeutig sagen, dass die Sicherheitsaspekte in anderen Regionen dieser Welt - und eben auch in Fukushima - katastrophal waren. Hier wurden Atomkraftwerke aus dem Boden gehoben, weil man innerhalb kürzester Zeit Millionen Menschen zuverlässig mit Energie versorgen musste. Und da dies natürlich ohne einen Blick auf die Kosten (Sicherheit, Qualifikation der Arbeiter, geographische Nähe) nicht schneller möglich gemacht werden könnte, wurde hier an allen Ecken und Enden gespart.

Das ist in Deutschland nicht so. Die Sicherheitsstandards hier sind extrem hoch und sämtliche Mechanismen mehrfach abgesichert, sodass eine Katastrophe wie in Japan sehr sehr unwahrscheinlich ist. Aber: ausgeschlossen werden kann sie natürlich nicht.
Desweiteren sind die Arbeiter hier deutlich höher qualifiziert und für Gefahrensituationen ausgebildet.

Ich möchte Atomkraft nicht verherrlichen... aber von ihr geht bei uns bei weitem nicht so viel Gefahr aus wie anderswo.

Wieviel Strom kommt eigentlich aus den AKWs?

In Japan macht Kernenergie etwa einen Drittel der Gesamterzeugung (neben Gas und Kohle) aus. Dies ist beinahe in ganz Asien so. In Südamerika liegt der Anteil der Kernkraft bei 5-10%, in den USA und Kanada bei 15-20%. Auch in Deutschland war Atomkraft bisher mit 30% ein wichtiger Energieträger, während in Frankreich 74% der Energie aus den Atomreaktoren stammt.
Belgien, Deutschland, Schweiz und Spanien befinden sich zur Zeit im Atomausstieg, in Italien, Irland, Österreich, Kuba und auf den Philippinen gibt es keine Atomkraft und es ist auch keine geplant.

Und genau diese Anteile sind auch gleichzeitig das Problem für den Ausstieg.

Wenn es nach den Menschen ginge, müsste man Energie aus der Luft gewinnen, um auch nur irgendwo Akzeptanz zu erzielen.

Kohle will keiner, weil sie zuviel CO2 in die Luft pustet. Einerseits ist das nicht mehr ganz richtig, weil die Filtersysteme moderner KKWs schon sehr effektiv sind, andererseits Kohle nunmal hierzulande in enormen Mengen verfügbar ist, was sich positiv auf den Preis der Stroms auswirkt (Beschaffung, Transport, Abbau).

Wasser/Wind will auch keiner, weil´s a) im Wasser die Schifffahrt behindert und Meeresbiologie beeinflussen könnte - was nichtmal erwiesen ist - und b) gerade Windkrafträder Krach machen. Alle wollen Wind und Wasser-Energien... doch niemand will sie in der Nähe.

Pallet-Werke (Holz, Biomasse) will auch niemand, weil Wälder darunter leiden.

Und Atomkraft ist ja - wie erwähnt - zu gefährlich.

Fakt ist allerdings: Günstige Energie gewinnt man hierzulande ausschließlich aus Kohle und Atom. Alles andere treibt den Preis hoch. Das liegt aber weniger an den Erzeugungskosten, sondern einzig an der Verfügbarkeit.

Wind und Wasser gewinnen Energie nicht konstant. Die Stromnetze werden also zu unterschiedlichen Zeiten enormen Hoch- oder Schwachlasten ausgesetzt. Wer sich ein wenig mit Elektrotechnik auskennt weiß, dass die Verluste einer solchen Einspeisung extrem hoch sind. Derzeit können nur 6% der Windkraft konstant genutzt werden, alles darüber hinaus würde zu extremen Stromschwankungen führen. Erschwerend hinzu kommt, dass sich zuverlässige Vorhersagen in der Regel nur für Zeiträume deutlich unter 3 Tage treffen lassen. Und selbst dann müsste auf jede noch so kleine Änderung reagiert werden, selbst innerhalb eines Feldes aus Windkraftanlagen kann der Wind zwischen West und Ost abweichen.
Würden solche Energien ins Stromnetz eingespeist, käme es vielerorts zu Ausfällen durch Über- oder Unterversorgung (Kurzschlüsse/Energieverluste). Die Versorgungssicherheit wäre nichtmal für kurze Zeiträume gewährleistet.

Was tun?

Extremer Ausbau der Hochspannungsnetze
- wer will neue Leitungen in seiner Umgebung?
- Kosten
- Folgen für die Natur (Tierreich, Vogelflug, Vogelwanderung)

Einrichtung von Akkumulatoren und anderen Speichern
- extreme Kosten
- erhebliche Energieverluste

Lastmanagement
- Verantwortung über Stromverbrauch in Bürgerhand
- Vorschriften, wann welche Geräte betrieben werden dürfen
- Stromausfall schon durch einzelne Verstöße

Ein durchnittlicher Haushalt zahlt etwa 65 Euro Strom im Monat.
Abzüglich der Gewinnmarge setzen sich diese Kosten aus knapp 40% reine Erzeugungskosten, staatlich vorgeschriebenen Kosten (16% MwSt, 7,7% Konzessionsabgaben, 5,2% EEG, 1,1% KWK, 8,8 % Ökosteuer und 24% Netzzugangskosten zusammen. Die Gewinnmarge beträgt geschätzt etwa 1-2%.

Durch den Atomausstieg und den neu beschlossenen Handel mit CO2-Zertifikaten wird der Strom sicher nicht günstiger.

Allerdings: Auch wenn ich nach wie vor gegen den Atomausstieg bin - auch wenn das beschlossene Sache ist - hat dieser auch viel Gutes. Schuld an dem Ganzen sind die Konzerne, welche die Verbraucher zu spät und zu schlecht informiert haben, sowie das potentielle Angstverhalten der Menschen bei Katastrophen unter absolut kontrahierenden Bedingungen.

Zum Atommüll Umgang möchte ich nur abschließend sagen: Ja das ist ein Problem, weil verbrauchte Brennelemente dank der Urandioxide meist noch Jahrtausende strahlen. Aber... selbst wenn derzeit keine Technik zur Wiederaufbereitung und endgültigen Entsorgung marktreif ist, gibt es diese Techniken (Beispielsweise Neutronenbeschuss zur Umwandlung in kurzlebige Isotope)

Einfachheit ist das Resultat der Reife

Geändert von digiblogger (18.11.11 um 12:40:01 Uhr)
#3
Alt 29.01.12, 20:09:26
Zahl
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sk1ll3R meint: steht nur leider nicht dabei, was sie dafür an fossilen Brennstoffen zusätzlich verpuffen müssen


風向轉變時,有人築牆,有人造風車
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