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Alt 10.01.09, 11:11:11
sk1ll3R
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Hausmeister
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Bin zwar noch kein richtiger Wissenschaftler, aber ich merke in der Chemie auch, dass es so viele unterschiedliche Sparten, Methoden, Wissensgebiete etc. gibt, dass es für einzelne Menschen schier unmöglich ist, diese komplette Wissenschaft zu verstehen und anwenden zu können. Daher wir man mit fortschreitender Zeit immer mehr "Fachidioten" vorfinden. Ich merke das teilweise auch an unseren Profs. Bei einigen Älteren merkt man, dass sie von (fast) allen Fachgebieten Ahnung haben und auch weniger stark zwischen diesen differenzieren, bei den Jüngeren hat man eher den Eindruck, sie kennen nur ihr Fachgebiet so richtig gut und in den anderen haben sie kaum mehr Wissen als ein "gewöhnlicher" Dipl.-Chem.
Allerdings glaube ich, dass man diese generelle Entwicklung nur schwer aufhalten kann, da Wissenschaften nunmal immer komplexer werden und es ohne Spezialisten heutzutage nicht mehr geht. Dass dabei aber wie in deinem Beispiel einfach essentielle Dinge unter den Tisch gekehrt werden, ist natürlich durchaus bedenklich.

Um auf dein Beispiel zu kommen: leider kenne ich mich als Chemiker mit Info nicht so sehr aus. Wir haben allerdings zur Zeit eine Vorlesung, die sich "Prozedurale Programmierung" nennt. Hier lernen wir die Sprache C (nur C, nicht C++, C# etc.) und es ging wirklich vom Urschleim los und hat nach und nach sich zu einem kompletten Gerüst zusammengefügt. Wir haben auch die von dir angesprochenen Stichwörter wie String, Char.... und natürlich Zeiger, malloc(), free() etc. gelernt und wie man mit den Speicherzuweisungen sinnvoll umgeht.
Allerdings ist das eben eine Grundveranstaltung für Nebenfächler, die ansonsten mit Programmierung nicht viel am Hut haben und denen deshalb die basics nahe gebracht werden sollen. Es kann durchaus sein, dass die Info-Studenten der kommenden Generationen von solchen vermeintlich einfachen, rudimentären Dingen überhaupt nichts mehr mitbekommen, weil es inzwischen viel mächtigere Sprachen gibt, die mehr Möglichkeiten bieten (auch wenn man im Endeffekt überhaupt nicht mehr weiß, was eigentlich hinter einzelnen Schlagwörtern steckt und der Rechenaufwand enorm steigt).
Ich glaube ehrlich gesagt aber nicht, dass man daran großartig was ändern kann, schließlich wird man heutzutage auch niemanden mehr überreden können, in Maschinencode zu programmieren.

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