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#39
Alt 15.11.11, 14:27:42
Zahl
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Zitat von digiblogger
Allerdings ist Politik noch nie von kurzfristigen Erfolgen geprägt worden. Und genau hier liegt die Gefahr. Wird man einen starken Koalitionspartner finden? Wird man Ziele durchsetzen können, wenn man mit einem Wahlprogramm völlig neue Wege geht und die Menschen feststellen, dass vier oder acht Jahre nicht ausreichen, um Politik zu machen?
Da stimme ich zu, aber das trifft auf jede Partei zu bzw. auf jedes Konzept. Wenn du etwas sinnvolles und wegweisendes planen willst, schaffst du das nie in 4 Jahren, egal ob du Pirat, CDU oder SPD. Beispiel: Was meinst du, warum der Atomausstieg auf 2022 liegt? Richtig, weil die jetzigen Politiker da allesamt nix mehr zu sagen und befürchten haben, wenn es wieder rausgeschoben werden muss. Das machen dann ihre Nachfolger, die bekommen dann den Unmut der Bevölkerung zu spüren. Merkel und co sind hingegen die Helden, weil sie tapfer die Laufzeitverlängerungen aufgehoben haben anno 2011.
Das ist Quasi die Schattenseite der Demokratie. Du musst deine Positive Bilanz (aus Sicht der Bevölkerung) nach knapp 4 Jahren ziehen können. Wenn es erstmal 4 Jahre etwas steinig wird, und du erst nach 6 Jahren Erfolg hättest, würdest du abgewählt, und könntest dein Ziel nicht erreichen. Schlimmer noch, wenn eine andere Partei an die Macht kommt wird die es so hindrehen, als wenn es ihr Erfolg wäre. Also lieber ein viel kleineres Ziel suchen, was in 4 Jahren machbar ist.
Die Piraten definieren darüber zum anderen aber auch ihre Ideologie. Ich gehe nicht davon aus, dass besonders diese Punkte umgesetzt werden können, aber es zeigt mir die Ideale der Partei.

Wieviel Prozent werden noch Piraten wählen, wenn sich die Ziele wegen der mehrheitlichen Gegenwehr (und auch hier gebe ich Dir Recht: Deutschland hängt viel zu sehr an Traditionen und alter Ordnung) nicht erreicht werden können?
Spekulation. Bei den anderen Parteien weiß ich, dass sie Müll labern und sich nicht dran halten. Die Piraten sind noch unbeschrieben und haben somit ihre Chance verdient. Hinter den Grünen steht denk ich auch keine Mehrheit, trotzdem haben wir Benzinsteuer, Gelbe Säcke, Biotonnen etc... Meinst du das hätten wir auch ohne die bekommen? Sicherlich nicht in dem Umfang.

Aber wenden wir uns erneut dem Urheber- und Patenrecht zu:
Open Source ist meiner Meinung nach ein schlechtes Beispiel. Natürlich werden Open Source Projekte durch Spenden oder eben Geldgeber finanziert. Aber das funktioniert nur deshalb, weil sich die Menschen von diesem Projekt einen gewissen Nutzen versprechen. Das mag auf einige große Projekte auch genau so zutreffen und darum bin ich absolut kein Gegner von Open Source. Dennoch ist es ein schlechtes Beispiel, weil Open Source nunmal so garnichts mit Urheberrechtsverletzung zu tun hat - andersherum muss man allerdings hinzufügen, dass auch Open Source-Software teilweise auf fremden Patenten beruhen kann.
Du hast angeführt, dass niemand für etwas zahlt, was er auch umsonst haben kann. Da ist Open Source also das perfekte Beispiel. Ich sag ja nicht, dass jetzt alle Künstler ihre Musik kostenlos zum Download anbieten und einen Paypal Button auf ihre Homepage packen sollen, aber die Tendenz ist da, dass Leute auch für etwas zahlen, was sie umsonst bekommen können.

Linux ist mit seinen vielen Patentstreits in der Vergangenheit ein nur zu deutliches Beispiel.
Darum weg mit den Softwarepatenten

In Sachen Kultur (Musik, Film, Kunst) sieht die Sache noch etwas anders aus. Du hast Recht: Dem Künstler selbst entfallen gewisse Distributions- und Herstellungskosten. Allerdings, und das sollte man keinesfalls vergessen... ist der Vertrieb von Musik, Film und Kunst über einen fremden Dienstleister auch kein Pappenstiel. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es hier um Beträge von 20-30% vom Wert des einzelnen Titels geht.
Wenn der Künstler gut ist, bekommt er 10-20% des Kaufpreises einer CD. Das sind 1-2€. Die würde ich gerne direkt an ihn überweisen für einen Download. Und es gibt ja trotzdem noch Leute, die gerne einen Tonträger in der Hand halten wollen. Die werden ebenfalls weiterhin bezahlen, selbst wenn ein Download kostenlos wäre.

Du sprichst die Aboangebote an: Hier muss ich Dir sagen, bin ich absoluter Gegner dieser Modelle. Heutzutage redet alles von Angeboten in der Cloud oder auf irgendwelchen Servern, die man dann gegen eine monatliche Gebühr genießen kann, ohne sie letztlich zu besitzen. Für viele mag das auch heute ausreichen. Aber solange mich solche Angebote in meiner Freiheit einschränken, etwas genau dort und genau dann zu sehen, hören oder lesen, wenn ich es für richtig halte - solange also die Menschen in diesem anbrechenden digitalen Zeitalter noch nicht immer und überall vernetzt sind... solange sind solche Angebote für mich kein Ersatz für den Besitz einer CD oder DVD. Thema Besitz: Ich gehöre zu denen, die gewisse "Werke" lieber im Original besitzen, als ständig von einer der Allgemeinheit verfügbaren Cloud zu laden. Wenn ich alles mit jedem teilen will, fällt mir ebenfalls nur eine einzige Staatsform ein, die das zulassen würde ().
Und genau dieses Problem haben wir der Kontrollgeilheit der MI zu verdanken. Es gibt zwar mittlerweile auch Angebote, wo du die Musik ohne irgend welche DRM-Maßnahmen runterladen kannst, die sind aber meist etwas teurer. Trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung.

Beim Buchdruck dagegen bin ich absolut bei dir:
Autoren schreiben ihre Manuskripte am PC, Produzenten lesen diese am PC oder Reader, Interessenten kaufen diese im Internet für ihren Reader. Und sie schreiben sie für die Ewigkeit, denn nichts ist unvergänglicher als ein Buch im eBook-Format. Und selbst wenn es irgendwann vergänglich ist, kann man es irgendwohin konvertieren.
Das man als "old school" Bücherei dagegen wettert ist doch klar. Hier geht es nicht nur um Traditionen, nicht nur um die Anerkennung einer jahrtausende alten "Technik"... es geht vielen vor allem darum, dass etwas "greifbares" plötzlich nichts anderes ist als warme Luft. Gäbe es das Buch nicht mehr, würden große Teile dessen, was wir heute als Alltag begreifen, einfach wegfallen. Gesichert auf einem Datenträger, der nicht dauerhaft sicher ist. Denn wenn wir in vielen Datenaffären eines gelernt haben, dann doch wohl, dass Daten vergänglich und oft dort sind, wo man sie eigentlich nicht erwarten würde
Richtig. Und ich glaube auch nicht, dass das Buch in der Form verschwinden wird. Es ist nur völliger Unsinn, wie sich die Buchbranche aktiv gegen den eBooks wehrt und diese Einstellung nur langsam ändert, anstatt gleich zweigleisig zu fahren und den Trend mitzunehmen.

Beispiel: Atomenergie. Eine - wenn richtig und sachgemäß (und damit sicher) eingesetzt - saubere, kostengünstige und umweltschonenende, dazu noch unendliche Energiequelle.
Doch allein die Erschaffung von Atombomben, aber auch die unsachgemäße Verwendung wie in Fukushima haben gezeigt, dass die Menschen nicht in der Lage sind, mit neuen Technologien verantwortungsbewusst umzugehen.
Argh, bitte nicht die Diskussion, da haben wir schon einen Thread zu.
Zusammenfassung: Ich bin absolut gegen Atomenergie, denn man muss sich mal begreiflich machen, wie lange dieser scheiß Atommüll extrem gefährlich bleibt, und vorsichtig gelagert und überwacht werden muss. Wenn man mal bedenkt, dass wir erst seit etwas mehr als 100 Jahren eine einigermaßen stabile Neuzeit haben, ist die benötigte Lagerungszeit ein irre langer Zeitraum, bei dem es töricht ist anzunehmen, dass hier in der Zwischenzeit nicht völliges Chaos, Bürgerkriege oder gar der 3. Weltkrieg ausbricht. Und wer guckt dann regelmäßig nach den Fässern? Wir haben ja nicht mal ein Endlager! Jeder denkt immer nur maximal bis an sein Lebensende. Wenn man dann noch bedenkt, dass da ein gewisses Zwischenlager gewählt wurde, weils dem Politiker gefiel, wobei es aber eigentlich völlig ungeeignet war, dreht sich mir der Magen um.
Kostengünstig? Für die Energiekonzerne ja, die haben einen immensen Reingewinn, aber wer zahlt für die Entsorgung und Lagerung des Mülls? Der Staat = Der Steuerzahler. Aber das sind ja versteckte Kosten, da sie über die Zeit entstehen, während der Lagerung eben. Wie zum Teufel bekommt man so einen Unsinn durchgesetzt? Die AKW-Betreiber müssen sich doch jeden Abend halb totlachen.
Dann noch die Folgen eines Unfalls: Wie du schon sagst, erfordert die Atomenergie sachgemäßen Umgang. Der ist aber nicht möglich, so lange Menschen die Teile bedienen. Egal wie gering das Risiko, es ist nicht 0, und die Folgen sind von ihrer Schwere mit keinem anderen möglichen Unfall vergleichbar. Lieber hab ich 10 Kohlekraftwerke mehr bei mir rumstehen und weiß, dass ich vielleicht 5 Jahre eher sterbe, als so eine Scheiße in Kauf zu nehmen.
Hier bin ich wohl mal derjenige, der gegen Fortschritt ist. Wobei mir Windräder und Sonnenenergie noch lieber wären, aber da beschwert sich ja hier jeder, dass es die Landschaft verschandeln würde...

Ein weiteres (wenn auch etwas utopisches) Beispiel: Die Krümmung von Raum und Zeit: Einstein hat bewiesen, dass so etwas zumindest theoretisch möglich ist. Und dadurch wären dann nicht nur Reisen innerhalb kürzester Zeit, sondern auch zu bliebiegen Zielen möglich, wenn man denn ersthaft an einer solche Materieverschiebung arbeiten würde. Doch betrachten wir die andere Seite: Im Bruchteil einer Sekunde könnten Verbrechen durchgeführt, Menschen ermordet und ganze Kriege ausgelöst werden. Die Menschen werden niemals auch nur im Entferntesten bereit sein, eine solche Technologie sinnvoll zu nutzen, wenn sich das Verantwortungsbewusstsein aller Menschen nicht wesentlich verändert. Und das verhindert allein die Tatsache, dass Menschen Individuen sind.
Zugegeben: Diese Beispiele betreffen große Technologien. Wir reden hier nicht von Software oder nem patentierten Touchscreen. Und sicherlich: nicht jeder Wissenschaftler ist frei von bösen Gedanken und so ist es sicherlich nicht ausgeschlossen, dass irgendwo in einem fernen Land in einer tief unter der Erde liegenden Laboreinrichtung ein kleines Genie an seinen bösen Plänen arbeitet und die Welt vor einer Berohung steht... Patente haben allerdings zwei Vorteile: 1. Sie machen solche Technologien einer vertrauten Gemeinschaft bekannt und 2. schützen die Technologie für einen Zeitraum X vor Missbrauch.
Wirklich etwas utopisch, aber gut. Ich denke nicht, dass in dem Fall irgendwelche Patente helfen würden. Wenn du eh böse Absichten hast, dann sagst du doch nicht "oh, ich könnte jetzt hier den Raum krümmen, aber dann würde ich Patent XY verletzen, also lasse ich das mal."
Übrigens machst du deine Technologie gerade durch ein Patent bekannt, da diese ja einsehbar sind.

Du nennst das Evolutionsbremse... ich nenne das in vielerlei Hinsicht gesellschaftliche Verantwortung. Menschen sind für viele Technologien nicht bereit und ich bin mir sicher, dass die Technologie deutlich weiter ist als wir erahnen. Dennoch gehört es zum Verantwortungsbereich des "Wissensschöpfenden", sicherzustellen, dass aus einer Technologie keine Bedrohung werden kann.
Das ist doch aber in den wenigsten Fällen so dramatisch. Wenn die Menschheit bisher für eine Technologie nicht bereit war, dann ist diese einfach gefloppt.

Thema "Patentkriege"
Ich glaube, das Thema Patentkriege ist nur deshalb so medienwirksam, weil es vor ellem die "neuzeitlichen" Technologieführer betrifft und Patente leider nicht "allgemein bekannt" sind. Anders ausgedrückt: Es ist sehr schwierig, eine Idee zu haben und technologisch umsetzen zu können, weil siewahrscheinlich irgendwo auf der Welt schon ein anderer patentiert hat. Hier bin ich deiner Meinung: Es sollte für solche "normalen" Technologien möglich seindas Patentrecht auszuhebeln, um elementare Technologien sinnvoll und flächendeckend einzusetzen. Aber... wo ziehen wir die Grenze zu "nicht-elementar".
Ledier verhindert das menschliche Profitdenken das aber sehr wirksam. Auch wenn im Gegenzug alle von gemeinsamen Wissen profitieren könnten. Wohlgemerkt: Es geht hier um solche harmlose Technologien. Ich hab jedenfalls noch keinen kanibalistisches iPad-Clone gesehen
Ganz anders sehe ich das Start-Up-Problem.
Diese Newcomer zerbrechen nicht, weil sie unwissentlich Patente verletzen, sondern weil sie wissentlich Patente ignorieren. Wer ein Tablet baut, muss sich vorher darüber informieren, welche Technologien patentiert wurden. Tut man es nicht, hat mein ein Problem.
Nein, definitiv nicht. Die wenigsten wissen, was für Schwachsinn heute patentiert ist; die Patente ignorierst du nicht mit Absicht, die kennst du nicht, weil es dir nicht in den Sinn käme, etwas so triviales zu patentieren. Wusstest du dass es ein Patent darauf gibt, dass ein Webbrowser während des Ladens einer Webseite diese bereits in unfertiger Form anzeigt, und z.B. Platzhalter für noch nicht geladene Bilder anzeigt? Ein Startup sicherlich auch nicht. Ein neues Tablet auf den Markt zu bringen ist wie über ein Minenfeld zu laufen, ohne irgendwelche Hilfsmittel. Du verletzt hunderte Patente, ohne es zu merken. Da bräuchtest du erstmal n paar Spezialisten die den Patenturwald durchblicken, und die kannst du dir als Startup gar nicht leisten.

Sicherlich hast Du Recht: Start-Ups haben in der Regel einen Technologie-Rückstand, weil sie eben nicht über die Patente verfügen. Doch ist es nicht der Sinn einen Start-Ups, dass man sich mit einer "neuen Idee" am Markt etablieren möchte? Nun... ich verstehe unter "neue Idee" etwas, was noch nicht patentiert wurde. Start-Ups sind also meiner Meinung nach nicht zum Scheitern verurteilt, wenn sie sauber recherschieren, was sie rechtlich betrachtet tun dürfen und was nicht. Und sauberes Arbeiten kann man - glaube ich - auch von diesem Bereich verlangen.
Naja, wie grad erwähnt fast unmöglich, da so viele triviale Techniken patentiert sind. Selbst wenn mein Tablet eigentlich völlig anders strukturiert ist und vom Endbenutzer als total anders und besser zu bedienen wahrgenommen wird, werde ich einfach viele Patente verletzen. Noch ein Beispiel gefällig? Es gibt ein Patent darauf, dass in einer "Nachricht in Textform" (Formulierung im Patent absichtlich so gewählt, um so viele Kommunikationswege wie möglich abzudecken, auch solche, die noch nicht existiert haben zur Zeit der Anmeldung) automatisch Telefonnummern oder Email-Adressen in Links umgewandelt werden. Du kennst das sicherlich vom Handy, wo in einer SMS z.B. eine Telefonnummer steht die dein Handy unterstreicht, sodass du die direkt anwählen kannst. Die großen Hersteller nutzen das alle. Klar, würde man als Patentinhaber wegen so einer Kleinigkeit klagen, schlägt der andere mit einem seiner Trivialpatente zurück. Ich als Startup muss auf ein so einfaches aber nützliches Feature verzichten, weil ich kein Druckmittel in der Hand habe. Hälst du das wirklich für sinnvoll? Die Liste mit Beispielen könnte man ewig weiterführen.

Einzig sinnvolle Lösung: Komplett abschaffen, die Softwarepatente. Wenn dann einer ein iOS nachprogrammiert, muss Apple eben wieder nachlegen, um besser zu sein. Gut für den Endverbraucher, er hat größere Auswahl und bekommt schneller neue und bessere Technologie. Apple steht mehr unter Druck, muss mehr entwickeln und kann sich nicht so lange auf den Lorbeeren ausruhen -- mehr Arbeitsplätze.
Hier bin ich absolut nicht deiner Meinung. Einzige Zustimmung meinerseits: Es wäre schön, wenn "mehr" (nicht alle) Hersteller ein iOS-like OS oder ein anderes spezialisiertes mobiles OS auf ihre Geräte aufspielen könnten. Das würde den Markt tatsächlich entschlacken.
Allerdings wäre es absolut fatal, iOS zu Open Source zu erklären. Warum? Nicht nur, weil gerade in der Softwarearchitektur so vieles möglich ist, dass man nicht zwingend darauf angewiesen ist, COde aus anderen Softwarekontrukten zu kopieren. Doch es geht auch hier wieder mal um Verantwortung.
Nirgends habe ich verlangt, dass andere Hersteller iOS nutzen dürfen, oder es gar Open Source wird. Das wäre völliger Schwachsinn und würde Apple direkt schaden. Urheberrecht und Softwarepatente sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Apple gelingt es (und nach heutigem Stand besser als Android, Microsoft und den "kleineren"), sein Betriebssystem vor 99,99% der schädlichen Auswirkungen zu schützen. Natürlich gibt es Lücken, doch die hat auch das perfekteste Programm. Was sind weitere Vorteile? Apple kann - schneller als jeder Hersteller, der einen möglichen gefixten Softwareunterbau erst an seine Geräte anpassen muss - schnell und gezielt auf Bugs oder Security Issues reagieren. Wenn Google eine Sicherheitslücke schließt, ist das noch lange keine Gewähr dafür, dass nicht eine weitere oder sogar die selbe Lücke erneut geöffnet wird, wenn die Android-Gerätehersteller die Software auf ihre Bedürfnisse anpassen. Ich möchte hier kein "Hipp Hipp Hurra" für Apple ins Universum brüllen, aber genau diese Zuverlässigkeit ist der Grund, wieso Apple-Geräte immer noch besser verkauft werden als andere. Plötzlich sind die AppStore-Restriktionen und die Zugriffsrechte-Methoden, die von allen Seiten beschimpft und belächelt werden, kein Grund mehr, sich gegen ein iPhone zu entscheiden... vielleicht, weil man einfach mal hinterfragt hat, wieso das so ist. Apple geht mit der Verantwortung, ein Gerät zu entwickeln, dass sicher ist, eben nunmal besser um als der Rest der Branche.
Ja, und das Ziel müsste ich ja, wenn ich einen iOS Clone schreibe, auch erstmal erreichen. Es bringt ja nichts, wenn ich nur das Design der Oberfläche kopiere, die Technik darunter macht es aus. Und nein, selbst wenn man wollte könnte man diesen Clone nicht mal eben in 2 Monaten auf die Beine stellen. Das würde unter Idealbedingungen mindestens 2 Jahre dauern. Und wenn Apple in diesen 2 Jahren nicht schon die nächste Innovation entwickelt hat, wäre das traurig.

Kurz zu den anderen Fragen:
Wenn es nur Protest ist, warum hat dann keine der anderen 100 kleinen Parteien so einen Raketenstart hingelegt?
Gründe meiner Meinung nach:
- Protestprogramm
- Versagen alter Programme
- Proteststimmung bei enttäuschten Wählern
- teils utopische Ziele als "Kampfansage"
Das Protestprogramm haben viele, allen voran wohl die ganzen rechten mit ihrem "Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg, nutzen den Sozialstaat aus, ..."

[...) eine Wahrung jener Rechte, die einem sowieso verfassungsmäßig zustehen
Ja, und wenn du das so formulierst hast du scheinbar nicht verstanden, dass die anderen Parteien, allen vorweg die CDU, aber auch die SPD, diese Rechte gerade mit Füßen treten (oder es zumindest versuchen), und die Piraten da eigentlich vehement drauf hinweisen und gegen angehen. Ich hab jedenfalls keine Lust in einem verfassungswidrigen Polizeistaat powered by CDU zu leben.
Naja... ich nehme das ebenfalls mal als etwas provozierend an, denn von einem verfassungswidrigen Polizeistaat ist das alles doch sehr entfernt.
Das sehen wir dann wohl verschieden. Meiner Erachtens waren wir da nie näher dran als jetzt, auch früher, als es kein Internet gab...

Die Piraten sind die einzige Partei, wo jemand wirklich Ahnung von Computer, Internet und anderer moderner, digitaler Technik hat.
Also: ich stimme zu, dass Politiker im Allgemeinen nicht wirklich im digitalen Zeitalter leben. Doch ich glaube nicht wirklich, dass Entscheidungen auf Grundlage dieses "Nicht-Wissens" gefällt werden, denn diese Politiker lassen sich sehr wohl von Leuten beraten, denen das digitale Leben durchaus bekannt ist - und die wiederum haben sehr sicher deutlich mehr Sachverstand als die Piraten.
Nein, und das haben die schon mehrfach bewiesen. Websperren, Bundestrojaner, ...

Fakt ist allerdings, dass die Sicht des Anwenders in einer funktionierenden Volkswirtschaft nicht die einzig wichtige ist. Denn wo nichts produziert wird, kann auch nichts konsumiert werden.
Einkommen erzielen Menschen, weil sie Arbeiten. Unternehmen nehmen Arbeit in Anspruch, weil sie produzieren. Und Produkte erzielen Erlöse, weil Menschen dafür bezahlen und so Inevstitionen und Forschung überhaupt erst möglich machen. Das ist ein nicht unterbrechbarer Kreislauf, es sei denn, wir finden eine Lösung, wie der Staat die Menschen für ihre Arbeit entlohnt ohne den Wohlstand zu gefährden, der wiederum ebenfalls Technologie ermöglicht.
Richtig, aber das würde ohne Softwarepatente keinesfalls zusammenbrechen. Software zu entwickeln braucht einfach Zeit, selbst wenn ich mir alle Ideen nur zusammenklaue, brauche ich noch immer Zeit und andere Ressourcen. Beispiel ReactOS: Ist zwar Open Source und daher auf die Freizeit freiwilliger Entwickler angewiesen, trotzdem sind die nach über 10 Jahren noch immer weit von ihrem Ziel entfernt, einen vollwertigen Windows Clone zu basteln. (Und wäre das Projekt kommerziell, hätten die schon lange große Probleme bekommen)

... eine junge Partei in der immer älter werdenden Gesellschaft schon verloren hat
Aber nur anfangs. Bei jeder folgenden Wahl gibt es weniger alte und mehr junge (nicht absolut gesehen; die die jetzt jung sind, sind ja dann älter, und es gibt neue junge )

und bezogen auf die Patente und Urheberrechte...
... das Gefahrenpotential von neuem Wissen und neuer Technologie zu groß ist
... niemand etwas produziert, was er schließlich fast verschenken muss
... eine Patent- und Urheberrechtsfreie Gesellschaft - zumindest heute - nicht wirtschaftlich ist
Urheberrechtsfrei fordert ja auch niemand
Verkürzungen sind gefordert, und da sehe ich auch nichts was dagegen spricht. Warum soll jemand nach 20 Jahren noch immer an einem verdammten Lied verdienen?
Patente generell abschaffen will niemand, da materielle Dinge sich in der Regel leicht kopieren ließen, wenn der Fertigungsprozess nicht übermäßig komplex ist.
Über Softwarepatente habe ich ja bereits genug geschrieben.

So nun tun meine Finger weh...
Eine Sache nochmal ganz deutlich:
Ich bin kein grundsätzlicher Verfechter des Fortschritts und somit auch kein grundsätzlicher Gegner dieser Ziele.
Ich glaube einfach nur: Diese Gesellschaft wird sich nicht mehr an etwas gewöhnen, was mehr negative als positive Schlagzeilen macht... und ich bitte hier den Medienpush mal ganz außer Acht zu lassen.
Digi
Also allgemein habe ich den Eindruck dass du ein ziemlicher Pessimist bist, wenn es um unsere Gesellschaft und deren Fähigkeiten geht. Klar, wenn ich mir das RTL Nachmittagsprogramm angucke, bekomm ich auch ziemlich schnell diesen Eindruck. Generell bin ich aber eher der Meinung, dass man einfach mal machen sollte, am Anfang gibt es dann Gemecker, weil alles anders ist, aber Schwimmen lernt man am besten, wenn man einfach ins kalte Wasser geschubst wird. Die Leute denken immer, dass die Wirtschaft oder Gesellschaft so schnell zusammenbrechen würde, aber gerade auf die Wirtschaft bezogen hat sich schon ziemlich oft gezeigt, dass Reglementierungen genau so viele Probleme verursachen, wie sie Lösen sollen. Unternehmen gehen nicht kaputt, wenn die Softwarepatente weg sind; die finden sehr schnell neue Wege und bessere Entwicklungszyklen, das verspreche ich.

Bewertung zu diesem Post
Manu16 meint: seid ihr besoffen. so viel zu schreiben
TR.SHibbY meint: jaaaaaaaaaaaa les ich mir auch sicher durch


風向轉變時,有人築牆,有人造風車