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#18
Alt 20.01.09, 19:33:20
maphios
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Zitat von steelworks
Ein weiterer Punkt, der denke ich wichtig ist, wenn niemand mehr die Logik hinter der Programmiersprache versteht ist, dass die Entwicklung neuer Sprachen mit evntl mehr Möglichkeiten stehen bleiben wird. Kein Mensch wird mehr verstehen, wie Java, oder C# funktioniert, sondern nur noch, wie man die Sprache benutzt.
Wenn jeder nur noch wüsste, wie man ein Auto fährt (evntl, wie man die Teile zusammenbaut), aber nicht mehr wie die einzelnen Teile in Bezug zu einander stehen, wird die Entwicklung stehen bleiben, es werden keine neuen Modelle mehr entworfen, wir würden für immer auf dem heutigen Stand der Technologie stehen bleiben.
Sehe ich nicht ganz so. Ich denke eher, wenn man einmal auf einem neuen Level ist, dann kann man auch vorherige Entwicklungsstufen erstmal "beiseite legen". Klingt jetzt vll etwas komisch, darum greif ich das Beispiel mit den Autos mal auf:

Heute wird ja in der Automobilbranche ja immer noch viel geforscht und neues entwickelt. Zur Zeit sind ja Energiesparkonzepte der neueste Schrei. Wenn man jetzt deiner Argumentation folgt, dann müsste ein heutiger Ingenieur, der einen neuartigen Motor entwickelt, über alle Maschinenen- und Motorentwicklungen der letzten 100 Jahre komplett im Bilde sein.
Er sollte also genauso einen 100 Jahre alten Daimlermotor bauen können wie einen 70er Jahre Ami-Antrieb.
Das alles zu können ist aber wohl ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich denke es reicht, wenn der Ingenieur die Grundlagen von z.b. den 80er oder 90er Jahren kennt, die ihrerseits natürlich auf den alten Sachen aufbauen, aber eben nur die wichtigsten Ergebnisse aus der alten Zeit repräsentieren.
So überspringt er zwar 70 Jahre Automobilentwicklung, aber er ist eigentlich auf dem modernsten Stand und hat das grundlegende Wissen auch neue Sachen zu entwickeln.

Also meiner Meinung nach kann man nicht immer von 0 anfangen, wenn man neue Trends entwickeln und erforschen will. Man muss da auf die Ergebnisse von anderen und früheren Arbeiten zurückgreifen.
In der Mathematik hinterfragt man ja dann auch nicht nochmal die Rechenregeln wenn man eine neue Differentialgleichung lösen möchte.

Klar hast du auch Recht, dass man auf die Sachen auf die man zurückgreift vertrauen muss und da auch genügend im Bilde sein muss. Aber um dann mal den übernächsten Schritt zu machen braucht man eben auch die Leistung von anderen auf die man aufbauen kann.

Von daher glaube ich nicht, dass wir einfach auf dem heutigen Stand der Technik stehen bleiben würden, wenn wir nicht alles bis ins Hundertste von früher wissen.

"Mich hat der Erfolg von Ikea in Japan nicht überrascht. Den Japanern ist es doch wurst, wenn beim Tisch die Beine fehlen." - Harald Schmidt