Spieleplanet Community

Spieleplanet Community (http://www.spieleplanet.eu/forum.php)
-   Debattierclub (http://www.spieleplanet.eu/forumdisplay.php?f=26)
-   -   Helmpflicht für Radfahrer?! (http://www.spieleplanet.eu/showthread.php?t=47605)

Ezio 19.10.11 07:34:07

Helmpflicht für Radfahrer?!
 
Wie eben im Morgenmagazin und in den Netz/Printmedien zu sehen/lesen ist, will unser Verkehrsminister eine Helmpflicht für Radfahrer zwangseinführen, wenn sich die Quote der Helmträger in den nächsten Jahren nicht drastisch steigert.


http://nachrichten.t-online.de/peter...50720292/index

Das Thema wird schon seit Jahren von beiden Seiten stark kontrovers diskuttiert.

Am meisten auf die Palme bringt mich allerdings der Kommentar vom Chef des "ADFC" (Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club):

Zitat:

Ablehnend äußerte sich der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC): Die Helmpflicht führe nur dazu, dass weniger Menschen das Rad nutzten und "alles noch gefährlicher wird", sagte eine Sprecherin des Fahrradklubs der Zeitung.

Zitat Ende:

Totaler Quatsch in meinen Augen. Wie kann es den "nur noch gefährlicher" werden, wenn Radfahrer endlich dazu gezwungen werden einen Helm zu tragen? Hunderte Menschen kommen jedes Jahr ums Leben bei Unfällen mit dem Rad, viele hätten wahrscheinlich überlebt wenn sie nen Helm für 10 Euro getragen hätten. Aber Ästethik und Geiz ist Geil Mentaliät sind eben wichtiger wie das eigene Leben und Überleben im Strassenverkehr.

Eine Passantin reagierte auf die Frage wie sie das finden würde wenn eine Helmpflicht eingeführt wird mit folgender Antwort:

"Es hat eben nicht jeder Lust einen Helm zu tragen"

Aber wenn sie dann stürzen/Verkehrsunfall haben und sich schwer oder lebensgefährlich Verletzen wollen sie auch im Krankenhaus behandelt werden und man soll ihre Leben retten und sie wieder zusammenflicken.

Dabei hätte für 10 Euro ein Helm dazu beigetragen das die Verletzungen weniger Schwer oder tödlich enden.

Wieso ich so emotional auf dieses Thema reagiere?

Mein Bruder ist am 14.6.2010 mit nur 31 Jahren bei einem Verkehrsunfall mit Fahrrad ums Leben gekommen. Hätte er sich einen Helm gekauft und getragen, würde er wahrscheinlich noch Leben. Aber er war auch einer derjenigen der nach dem Motto gelebt hat:

"Ich brauch keinen Helm, das geht auch ohne".


Euer Ezio

Dartz4 19.10.11 10:19:27

Das ist sehr tragisch, was deinem Bruder da passiert ist. Leider gehöre ich auch zu denjenigen, die noch immer ohne Helm herumfahren. Das zu ändern habe ich auch in nächster Zeit nicht vor.

Ich weiß selbst, dass ich mich damit einem vermeidbaren Risiko aussetze. Trotzdem finde ich es nervig, den ganzen Tag so n Ding mit mir rumzuschleppen. Eitelkeit spielt sicher auch eine Rolle bei mir. Aber wer sagt denn, dass man mit Helm nicht trotzdem dumm landen kann und sich dann doch etwas tut. Außerdem kann ein Helm auch zum verantwortungsloseren Fahren führen. Ich weiß, diese Argumente sind nicht die besten, weil es sicher Statistiken gibt, die belegen, dass ein Helm Schutz bietet.

Meine Prämisse lautet deshalb eher: Unfallprävention: Das Fahrrad sollte mit gut funktionierenden Bremsen, Reflektoren und Licht ausgestattet sein. Außerdem ist die Fahrweise des Fahrers mitentscheidend dafür, ob etwas passiert oder nicht. Es sollte einem bewusst sein, dass man im Straßenverkehr das kleinste und schwächste Objekt ist und dass man bei einem Crash am meisten Schäden davonzieht. Dementsprechend vorsichtig fahre ich auch rum, denn im Zweifel vertraue ich nicht auf die Aufmerksamkeit eines PKW/LKW-Fahrers sondern fahre halt auf einem Bürgersteig oder achte selbst darauf, im Notfall Puffer für Ausweichmanöver zu haben. Das fängt beim Achten auf PArklücken an und endet beim einhalten eines Sicherheitsabstandes zu parkenden Fahrzeugen.

€us 19.10.11 10:39:54

Leider sind ja auch die meisten Autofahrer nicht gerade aufmerksam was die Fahrradfahrer im Straßenverkehr angeht. Oft ist es bei mir so, dass ich bremsen muss oder absteigen muss, weil ein Auto einfach aus einer Straße fährt, weil der Autofahrer den Radfahrweg nicht beachtet, sondern nur auf den Autoverkehr achtet.

Helme helfen sicherlich ein wenig. Ich selber trage keinen. Ist bei mir genauso, wie es Dartz beschrieben hat. Ein schwieriges Thema, was wahrscheinlich nicht so schwierig sein dürfte.

Zahl 19.10.11 11:57:46

Genau, hätte ich damals einen Helm getragen, hätte ich meine Milz bestimmt noch!!1elf

Manu16 19.10.11 12:01:10

Zitat:

Zitat von €us (Post 499334)
Leider sind ja auch die meisten Autofahrer nicht gerade aufmerksam was die Fahrradfahrer im Straßenverkehr angeht.

Das kann man aber auch umdrehen. Mir geht es meist so dass ich voll auf die Fahrradfahrer aufpassen muss.
Neulich wär mir auch einer fast in die Karre gedonnert. :-D

Ist also Ansichtssache bzw. kommt drauf an was man fährt.

Ich fahr selten Fahrrad und wenn dann auch ohne Helm. Aber bin glaub die letzten 3 Jahre vielleicht 10km mit dem Fahrrad gefahren. :)
Ist bei mir auch Eitelkeit und Faulheit jedesmal den Helm anzuziehen.
Weiß nicht was ich davon halten soll dass man einen Helm tragen muss, dafür fahr ich zu selten mit dem Fahrrad. :)

Zahl 19.10.11 12:05:24

Zitat:

Zitat von Manu16 (Post 499336)
Zitat:

Zitat von €us (Post 499334)
Leider sind ja auch die meisten Autofahrer nicht gerade aufmerksam was die Fahrradfahrer im Straßenverkehr angeht.

Das kann man aber auch umdrehen. Mir geht es meist so dass ich voll auf die Fahrradfahrer aufpassen muss.

So isses auch. In Hildesheim z.B. muss man als Radfahrer sehr aufpassen, teilweise wird da dem Radfahrer aufm Radweg die Vorfahrt genommen, in Freiburg jedoch kann man schon deutlich wilder fahren, weil so viele Radfahrer da sind, dass sie stellenweise Kolonnen bilden und die Freiburger Autofahrer sowieso schon dran gewöhnt sind, dass die aus allen Richtungen kommen.

darshu666 19.10.11 12:53:10

Auch Vorfahrt befreit nicht davon auf den Verkehr zu achten!
Das sollte eigentlich jeder Verkehrsteilnehmer wissen.

Das ganze debattieren darum bringt eh nichts, weil ich als Autofahrer haette tausend Gründe Zweiradfahrer von der Fahrbahn ganz zu verbannen.
Aber es ist nun mal gesetzlich bestimmt, das sich gewisse "Fahrzeuge" die Strasse teilen muessen. Und solange Radfahrer keine Augen fuer den fliessenden Verkehr haben, muss ich halt doppelt auf solche Schnarchnasen achten. Auch zu meinem Wohl.

Zum eigentlich Thema Helm. ich kenne jetzt keine wissenschaftlichen Untersuchungen dazu, aber ich bezweifel doch eher stark das so ein Fahrradhelm viel ausrichtet, Wenn man sich schon den Unterschied zum Motoradhelm anschaut. Sicherlich bringt es was bei leichten Stürzen, aber kommt man dabei ums Leben? Ich denke es sind dann eher die Sachen wo Fahrradfahrer nicht bemerkt wurden, bzw schlichtweg uebersehen,
Solche Unfälle werden mit min. 30km/h passiert sein und da hilft auch kein Käfig um den Kopf ohne viel Knautschzone. Jedenfalls laut meiner Meinung.

Fazit wenn dann auch richtig oder besser gar nicht.
Weil viele die heute schon ruecksichtlos im Verkehr fahren, werden dann in truegerischer Sicherheit noch weniger Umsicht an den Tag legen.

Ob3rst 19.10.11 12:55:14

Eine Helmpflicht ändert auch nichts an der Fahrweise einiger Radfahrer. Jeden Morgen hab ich das gleiche Schauspiel, wie Radfahrer rote Ampeln völlig ignorieren, Straßenbahnen schneiden und dann noch rummeckern, wenn man hupt obwohl man selber Vorfahrt hat.

AngryBahamut 19.10.11 13:07:15

@darshu: Fahrradhelme sollen nichts ausrichten? Es geht ja nicht primär darum Verletzungen zu verhindern die passieren wenn man mit dem Kopf gegen ein Auto zu knallt sondern vielmehr Verletzungen zu verhindern, die passieren wenn man mit dem Kopf aud dem Boden aufschlägt. Und dabei ist es völlig egal ob man 30km/h fährt oder im Stand umfällt.
 

Satte 19.10.11 15:09:04

Es ist nunmal so das Radfahrer und Autofahrer sich im Straßenverkehr an die Regeln halten müssen und sie sich den Platz teilen...Die Sache ist...für Autofahren brauchst du einen Führerschein...zum Fahrrad fahrn benötigst du nur die Grundkenntnisse des Gleichgewichts...Was ich damit sagen will ist...Als Autofahrer musst du immer ein Auge für Radfahrer Fußgänger oder sonstwas haben und kannst nicht blauäugig davon ausgehen das des schon hinhaut...schließlich hab ich vorfahrt...Es gibt Kinder...Ältere Menschen...Kranke Menschen...und man kann nie genau sagen...ob die Person jetz an der Roten Ampel stehen bleibt oder nicht.

Von jeder seite gibt es Vor und Nachteile...und Ansichten die zu dem einem passen oder zu dem anderen...ich denke über dieses Thema wird sich erstmal drei Jahre gestritten und dann zu den akten gelegt...

Allerdings wenn sich Radfahrer mit Autofahrern die Straße mittlerweile teilen sollen...und es keine Radwege mehr geben soll (wie auch schon gefordert)
Dann bin ich für die Helmpflicht...und einen Grundkurs in Sachen Straßenregeln -.-

Jahracer 19.10.11 16:27:44

Ob ein Helm tödliche Verletzungen verhindern kann ist unumstritten und sollte hier eigentlich gar nicht diskutiert werden. Wenns auch nur schon ein Toter weniger auf der Strasse gibt, wäre es angebracht wenigstens solidarich einen Helm zu tragen. Bei der grossen Anzahl an Fahrradunfällen mit tödlichen Kopfverletzungen ist es erwiesen, dass sehr viele Leben gerettet werden könnten, wenn alle einen Helm tragen würden.

Wieso trage ich eigentlich keinen Helm?!
Ich glaube, dass das etwas mit der Lebenseinstellung zu tun hat. Freiheit, Selbstverantwortung und Schiksal sind Dinge an die ich glaube. Den Preis, den ich bezahle, ist der Schmerz bei einem Sturz. In diesem Fall habe ich gelernt das nächste Mal vorsichtiger zu fahren. Bei einem tödlichen Unfall gibts die Möglichkeit dann nicht mehr. Da fragt sich dann doch jeder, der damit konfrontiert wird, ob es das wirklich wert ist und manch einer fährt dann nur noch mit dem Helm rum.

Ich denke, das Helmtragen selbstverständlich wird ist nur noch eine Frage der Zeit. Die Kinder fahren heute alle damit rum, als ob es nichts normaleres gäbe. Auch immer mehr Erwachsene tragen einen Helm. Auf der Skipiste oder beim Snowboarden hat sich das auch plötzlich etabliert und heute fahren fast alle Leute mit Helm. Ich vergleiche das auch gerne mit den Sicherheitsgurten beim Autofahren. Das hat auch eine ganze Generation gedauert, bis das selbstverständlich geworden ist. Die Leute der älteren Generation wollten sich diese Freiheit nicht nehmen lassen und sich am Auto festbinden, heute gibts nichts normaleres.

In diesem Sinne: "Kommt Zeit – kommt Verstand."

Schatten 19.10.11 16:36:39

Zu diesem Thema möchte ich auch mal was schreiben.

Ich selber fahre viel mit dem Fahrrad, aber auch immer strikt mit Helm. Warum? Weil ich schonmal bei einem Unfall zugesehen habe wie ein Fahrradfahrer von einem Bus frontal auf die hörner genommen wurde und dieser einen Helm auf hatte- zum Glück- sonst hätte er damals, außer einer leichten Gehirnerschütterung sich sicherlich noch eine Platzwunde o.Ä. zugezogen. Ich finde ein Helm macht schon eine Menge aus, wenn man sich gegen ein Hinfallen und Kopfwunde schützen will.

Ausreden wie "Das sieht doof aus, wenn ich das trage" oder " Meine Frisur geht dadurch kaputt", die ja im Moment in meinem Alter die Hauptargumente gegen einen Helm sind, kann und will ich nicht verstehen. Es muss nichtmal es muss nichtmal ein anderer dazu beitragen dass man unglücklich auf den Kopf fällt und durch die Verletzung im ernstfall stirbt. Im Grab interessiert es keinen mehr wie du aussiehst. Ich selbst stehe dazu, dass ich einen Helm trage und lache mit vergnügen die Leute aus die mit Helm am Lenker fahren (coolness und so), dann hinfallen und sich nen Arm brechen. (Ja oder ne Platzwunde am Kopf haben)

Zum Thema Autofahrer, Fahrradfahrer. Der ewige Krieg.
Klar fahren Fahrradfaher nicht immer Regelgerecht im Verkehr- ich selbst fahre hier und da auch etwas anders, als es eigentlich erlaubt ist- aber ich frage euch, fahren denn alle Autofahrer vernünftiger?
Es gibt genug De**en auf beiden Seite, die Verkehrsregeln übertreten (z.B. Geschwindigkeitsüberschreitungen) . Mein Fahrleher sagt immer wieder: "Rechne mit Fehlern anderer".
Wenn alle etwas Vorsichtiger und vorrausschauender Fahren würdern, dann sinkt die Unfallzahl radikal, aber das wird nie passieren, also sollte man damit beginnen die Verletzungsgefahr bei Unfällen weiter zu senken, indem man eine Helmpflicht fordert, was ich eine super Idee finde.

Kayra 19.10.11 19:33:22

Ich fahre nie mit Helm. Ich kauf mir auch keinen. Das sieht kacke aus und macht mir die Frisur kaputt. :D

Aber mal im Ernst: Eigentlich sollte ich das tun, aber ich mache es nicht. Ich bin allerdings auch ein Radfahrer, der erstmal davon ausgeht, dass mich der Autofahrer übersieht, immerhin ist der in jedem Fall stärker als ich.
Wenn man also umsichtig fährt, sollte einem hoffentlich nichts passieren.

Aragorn 19.10.11 19:47:41

also die Ausrede dass das blöd aussieht gilt schon lange nicht mehr, wenn ich mir nur die Radrennen anschaue, die haben alle Helmpflicht und es ist eher auffällig wenn einer keinen trägt.

Helmpflicht im Strassenverkehr find ich trotzdem nicht gut, denn wenn ich mal einen Helm aufsetze behindert der mich irgendwie vom Gefühl her, ich kann mich dann nicht so auf den (Strassen- :fin:) Verkehr konzentrieren wie ohne. Also Pflicht finde ich übertrieben.

Wenn ich mir da die Motorradfahrer in Italien teilweise anschau, die fahren da auf ihren Dingern ohne Helm, das ist mal was zum diskutieren.

Chiller12345 19.10.11 22:39:58

Also ich werde nie wieder ohne Helm fahren !
Mit 12 hatte ich nen ziemlich schweren Fahrradunfall. Wenn ich keinen Helm aufgehabt hätte, würde ich das hier nicht schreiben. Ich bin mit meinem Schädel damals frontal auf einen Laternenpfosten geknallt und mir trotz Helm eine Gehirnerschütterung, Kieferprellung und nen Oberschenkelbruch zugezogen. Des weiteren hat sich der Bremshebel vom Fahrrad in mein Bein gebohrt. Die Folge daraus: 14 Tage Krankenhaus und ein halbes Jahr Krücken und Sportverbot. Das war schlimm genug. Ohne Helm wäre ich jetzt entweder tot oder schwer behindert.
Ich fahre trotzdem noch gerne mit dem Fahrrad, aber nur noch mit Helm.
Mein Freund, der hinter mir gefahren ist, trägt auch heute noch keinen Helm, obwohl bei ihm daheim einer rumliegt. Das verstehe ich persönlich nicht. Es gibt ja schließlich auch coole Helme.
Meine Meinung: Helmtragen sollte zur Pflicht werden.

P.s.: Mein Helm - es war kein Billigteil - war nach der Aktion in zwei Teilen... Ich will nicht wissen, wie mein Kopf ohne ausgesehen hätte!

Laker#8 19.10.11 23:24:43

Ist ja wenn man so will im Endeffekt nix anderes als die Anschnallpflicht, wenn man im Auto sitzt - bloß, dass sich der ein oder andere die Haare kaputt macht. Insofern: her damit. Wer sich daran hält und wer sich lieber von der Polizei erwischen lässt, ist ja eines jeden eigene Entscheidung.
Kann nur empfehlen: Ordentlich Haarspray in die Frisur hauen; am besten "steinhart", dann bleibt die auch unterm Helm bestehen.

Aber Spaß beiseite, der Post über mir entspricht in etwa meiner Geschichte, bloß, dass ich 10 Jahre alt war, mein Helm danach noch heil war, aber minimal hoch rutschte und ich dadurch "nur" zwei Platzwunden am Kopf hatte. Nicht auszudenken, was mir ohne Helm passiert wäre. Und dabei war es ohne Fremdeinwirkung, nur, weil Sand in einer Kurve lag. Brauch heute nur genauer in den Spiegel zu gucken, um mich dessen zu entsinnen.

Hätte nicht gedacht, dass ich danach mal wieder ohne Helm fahren würde, aber die Einstellung verblasst ebenso wie die Erinnerung.
Bin dementsprechend in den vergangenen zwölf Monaten auch durchgehend ohne Helm gefahren - umsichtig, aufmerksam,...

...und doch, wenn man ehrlich zu sich selbst ist, weiß man, dass ein Restrisiko besteht, dass es einen erwischt. Da kann man noch so aufmerksam sein. Insofern wäre es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn man da mal den Leuten (mich inklusive) ein bisschen in den Allerwertesten treten würde.

Dartz4 19.10.11 23:42:17

Ich persönlich habe ein problem mit dem "in-den-allerwertesten-getrete" des Staates, denn es beschneidet mich in meinem Freiheitsrecht. Ich möchte selbst entscheiden, ob ich das Risiko auf mich nehmen möchte, mich ohne Helm in den Straßenverkehr zu begeben oder nicht. Gibt es neue Regeln, müssen diese auch wieder kontrolliert werden: Muss sich denn jetzt jeder einen Fahrradhelm kaufen, wenn er weiterhin sein klappriges Fahrrad benutzen möchte. Gibt es Bußgelder, wenn ich ohne Helm erwischt werde, oder sogar Punkte auf mein Flensburger Konto?

Die Gesetzesidee ist vllt für Personen, die nicht über ihr eigenes Verhalten nachdenken können/wollen (Kinder z.B.) gut, aber wie ich an den Reaktionen hier stark ablesen kann, wird sehr wohl darüber reflektiert, wo Sinn und wo Unsinn einer solchen Regelung liegt. Bei Kindern könnte das anders sein, aber da ist es nicht Aufgabe des Staates dafür zu sorgen, dass das Kind geschützt ist... das obliegt den Eltern.

Eine gesetzliche Regelung dafür halte ich deshalb für Nonsens. Mehr bringen würde in meinen Augen eine gute Aufklärungskampagne zu dem Thema, um die Leute mehr für die Problematik zu sensibilisieren. (ähnlich wie es Ezio mit diesem Thread hier gemacht hat)

Pestilence 20.10.11 00:05:29

Meinetwegen kann auch die Anschallpflicht, das Rechtsfahrgebot, das Gebot nur links zu überholen und das Verbot bei Rot über die Ampel zu fahren/gehen gleich abgeschafft werden, wenn die Helmpflicht nicht eingeführt wird. Wozu denn überhaupt solche Lebensverlängernden Maßnahmen einführen, wenn Verweigerer anscheinend keinen Respekt vor dem eigenen Leben haben, da ihnen die eigene persönliche Freiheit wichtiger ist.

Um es mal mit den Worten eines Mannes zu sagen, der das Leben zu respektieren gelernt hat:
"Geht in Freiheit sterben, ihr undankbaren Wichser!"

Manu16 20.10.11 00:06:13

Zitat:

[...]Eine gesetzliche Regelung dafür halte ich deshalb für Nonsens.[...]
Gesetzliche Einschränkungen halte ich eigentlich auch immer für Nonsens. Eigentlich auch in diesem Fall.

Nur wegen einem (dem folgenden) Punkt würde ich das gut finden:

Zitat:

[...]denn es beschneidet mich in meinem Freiheitsrecht. Ich möchte selbst entscheiden, ob ich das Risiko auf mich nehmen möchte, mich ohne Helm in den Straßenverkehr zu begeben oder nicht. [...]
Da ich ja mehr Auto als Rad fahre ist bei mir die Gefahr größer dass ich mal einen Fahrradfahrer erwische oder er mir einfach in die Karre donnert und ich kann nichtmal was dafür. In beiden Fällen habe ich Schuld oder eben Teilschuld und darf dem "armen" Fahrradfahrer Geld zahlen.
Nur wieso soll ich diesem Geld zahlen wenn er doch hätte einen Helm tragen können und sich nicht am Kopf verletzt hätte.
Darüber könnte man auch mal nachdenken.
Klar spielt in erster Linie der eigene Schutz die Hauptrolle, aber wenn einem dieser egal ist sollte man auch mal an die anderen denken die dann noch mehr auf einen aufpassen müssen. ;)

Wenn man einen Helm schon nicht zur Pflicht macht dann kann man das ohne-Helm-fahren wenigstens "auf eigene Gefahr" machen lassen (oder ist das vielleicht schon so?...weiß ich leider nicht...). Vielleicht überlegen es sich dann mehr Leute und man hat keinen Zwang und muss nicht noch mehr Gesetze kontrollieren. :mOoSe:

Insgesamt halte ich aber wie gesagt alles für Quatsch wo mir der Staat die Entscheidung bei einer Sache nimmt.
Mir ist es frei ob ich einen Helm trage oder nicht, mir ist es frei ob ich einen Apfel esse oder nicht und und und... :-D

Dartz4 20.10.11 23:14:36

Zitat:

Zitat von Pestilence (Post 499381)
Meinetwegen kann auch die Anschallpflicht, das Rechtsfahrgebot, das Gebot nur links zu überholen und das Verbot bei Rot über die Ampel zu fahren/gehen gleich abgeschafft werden, wenn die Helmpflicht nicht eingeführt wird. [...]

Anschnallpflicht und Rechtsfahrgebot sind ja aber absolut zwei paar Schuhe, damit kannst du nicht argumentieren. Mit dem Ignorieren der Ampel begibst nicht nur du dich in Gefahr, sondern auch die anderen am Verkehr teilnehmenden Menschen. Damit ist eine Regulierung notwendig.

Fegir 21.10.11 06:59:39

einer aus meiner klasse hat sich letztens mit dem mfahrrad aufs maul gelegt da hätte nen helm auch nichts geholfen, da er sich mit dem mund aufn bordstein gepackt hat und sich nen zahn ausgeschlagen hat :S

Traube 21.10.11 10:35:51

Zitat:

Zitat von Dartz4 (Post 499435)
Anschnallpflicht und Rechtsfahrgebot sind ja aber absolut zwei paar Schuhe, damit kannst du nicht argumentieren. Mit dem Ignorieren der Ampel begibst nicht nur du dich in Gefahr, sondern auch die anderen am Verkehr teilnehmenden Menschen. Damit ist eine Regulierung notwendig.

Genau das ist aber ebenso der Fall, wenn man keinen Helm trägt.
Da hatte Manu mit...
Zitat:

Zitat von Manu16 (Post 499382)
Klar spielt in erster Linie der eigene Schutz die Hauptrolle, aber wenn einem dieser egal ist sollte man auch mal an die anderen denken die dann noch mehr auf einen aufpassen müssen. ;)

... schon ganz recht.
Wenn man als Autofahrer mal einen Radfahrer erwischt, ist man sicher heilfroh, wenn dieser einen Helm trägt, weil man dann eventuell nur ein paar kleine Blessuren und nicht direkt ein Menschenleben auf dem Gewissen hat.

Dieses ganze Freiheitsgelaber ist ja schön und gut und findet grundsätzlich meine Untersützung, aber nicht nur ich möchte frei sein, sondern meine Mitmenschen auch. Und wenn ich so frei bin, keinen Helm zu tragen, dafür dann aber ein Autofahrer, der mich aus Versehen umfährt, für den Rest seines Lebens meine Leiche im Hinterkopf hat, ist das wenig befreiend für ihn.
Ähnlich kann man eigentlich bei allen Verboten und Einschränkungen argumentieren - dieses radikale Freiheitsgekloppe ist in erster Linie purer Egoismus der Uneinsichtigen.

maphios 21.10.11 10:58:15

Persönlich fahre ich viel Fahrrad, eigentlich jeden Tag. Früher als Kind, von den Eltern vorgeschrieben, mit Helm heute ohne.

Warum?
Ich denke ich hatte einfach noch nicht die einschneidenden Erlebnisse (Unfälle etc.) wie sie von anderen hier geschildert wurden und hab das Thema aus Faulheit also immer beiseite geschoben.

Denn grundsätzlich ist der Helm natürlich eine sinnvolle Sache und ich denke, dass Jah nicht ganz unrecht haben könnte mit seiner Zukunftsprognose:

Zitat:

Zitat von Jahracer (Post 499346)
Ich denke, das Helmtragen selbstverständlich wird ist nur noch eine Frage der Zeit. Die Kinder fahren heute alle damit rum, als ob es nichts normaleres gäbe. Auch immer mehr Erwachsene tragen einen Helm. Auf der Skipiste oder beim Snowboarden hat sich das auch plötzlich etabliert und heute fahren fast alle Leute mit Helm.

In diesem Sinne: "Kommt Zeit – kommt Verstand."

Obwohl man den letzten Satz wohl auch umschreiben könnte in "Kommen Unfälle - kommt Verstand". Denn schließlich handelt man meistens aus einem konkreten Anlass heraus. Soll heißen, dass es wohl erst genügend Unfälle braucht bis ein solches Thema wirklich angegangen wird.

Manu16 21.10.11 11:59:01

Wäre ja in diesem Fall nicht das erste mal, dass nach einem Unfall ein Umdenken stattfindet.

Beispiel ist der Skiunfall von dem Politiker da, (keine Ahnung wie der hieß. :-D) seit dem trägt jeder beim Skifahren einen Helm. Sogar ich. :fin: ...wenn ich denn mal fahre.. ;)

Oder nach dem Unfall von Ayrton Senna in der Formel 1. Da wurde danach auch mehr für die Sicherheit gemacht.

Ist hier wahrscheinlich auch so... :)

Pestilence 22.10.11 14:09:18

Okok, ich entschuldige mich für meinen etwas aggressiv wirkenden Beitrag. Als nicht-mehr-Fahrrad-fahrender konnte ich nicht nachvollziehen, was diese Freiheit für Fahrradfahrer anscheinend bedeutet. Aber eben gerade habe ich diesen Artikel in Die WELT gelesen, der das Thema gut umrissen hat.

Viel Spaß dann weiterhin beim Radfahren. :)

Lolo 22.10.11 14:53:04

Ich finde das ganze Gewetter gegen die bösen Fahrradfahrer ziemlich unangebracht. Aber da setzt dich wieder das deutsche PS-Lenker-Gen durch, was ja ganz klar jedem schon früh einverleibt wird; dass der dicke Mercedes ja das überlegene Fahrzeug im Straßenverkehr ist und jede Tempobeschränkung mit 10km/h Bonus berechnet werden darf.
Letztendlich steckt die gleich Motivation dahinter wie beim Fahrrad fahren im Stadtverkehr(t): Man will möglichst bequem und möglichst zügig von A nach B kommen, ohne sich dabei von in der Situation als "unnötig" empfundenen Hindernissen aufhalten zu lassen.

Allerdings muss man dabei beachten, dass der Fahrradfahrer dabei Schweiß, Kälte (und eine zerstörte Frisur) in Kauf nimmt, um der Umwelt, der Stadtluft und allen Anwohnern ein bisschen was Gutes zu tun. Das ist definitiv auch ortsabhängig. Hier in Mannheim ist man mit dem Fahrrad ohnehin schneller als mit der Bahn oder dem Auto (zumindest im Stadtkern). In meiner Heimatstadt sind auf Grund des recht hügligen Profils nur sehr wenige Leute Fahrrad gefahren. Es gibt dort tendentiell gar keine Radwege und man kann durchaus sagen, das man sich körperlich ordentlich anstrengen muss, um die Berge hochzukommen (egal welches Tempo).

Darauf aufbauend finde ich, dass dann der einsame Fahrradlegionär sich durchaus das Recht rausnehmen kann, an einer komplett leeren roten Ampel nicht zu warten. Im Straßenverkehr mit dem Auto, ist der Fahrradfahrer absolut für sich selbst verantwortlich. Wenn irgendeine Gefahr entstehen könnte (auch fremdverschuldet), muss man sich halt dementsprechend verhalten.
Kritisieren würde ich das Verhalten von Fahrradfahrern eigentlich nur gegenüber Fußgängern. Hier gilt plötzlich, dass das Fahrrad den Geschwindigkeitsvorteil hat und Fußgänger (zumal oft mit MP3-Player etc.) nicht wirklich so aufmerksam sind, das von der Seite oder von hinten Fahrräder vorbeikommen könnten. Ich rege mich jedes Mal tierisch auf, wenn Fußgänger einfach über die Straße gehen, ohne zu gucken und so tun, als wäre das Fahrrad Luft.
Letztendlich ist es für einen Fahrradfahrer nämlich noch wesentlich ärgerlicher zu bremsen als für den Autofahrer. Ich lass mir das dann auch manchmal nicht nehmen, etwas zu übertrieben zu bremsen, um dem lieben Luftikus mit den Einkaufstüten zu signalisieren, dass er entweder die Ampel 20m weiter hättte benutzen sollen, oder mal seine für gewöhnlich existierenden Augen zu verwenden.

Zur Zusammenfassung: Ich bin mir bewusst, dass wir Fahrradfahrer uns oft einiges rausnehmen im Verkehr. Dass Unfälle entstehen ist letztendlich wohl auch oft die Schuld der Radler. Hier gilt im Prinzip auch das gleiche wie bei Autos: es gibt Leute, die nicht Auto fahren können und es gibt Leute, die nicht Fahrrad fahren können.
Ich selbst halte mich für einen sehr umsichtigen Verkehrsteilnehmer. Auch wenn wohl unter den Radlern zu den schnelleren gehöre, kann ich mich nicht erinnern, jemals auch nur eine wirklich gefährliche Situation durch mein Verhalten ausgelöst zu haben. An Rechts-vor-Links Ecken bin ich jederzeit bremsbereit, auch wenn ich Vorfahrt habe. Ich freue mich aber auch, wenn der vorfahrthabende Autofahrer erkennt, dass ich als Fahrradfahrer nur ungern bremse und mich vorbei winkt.
Falls mir mal was passieren sollte, wäre ich sicherlich nicht schlecht, einen Helm aufgehabt zu haben. Aber man kann sich nie vor allem schützen. Dann dürfte ich auch nichtmehr ungetaped Fußball spielen, oder gar kein Sport mehr machen. Ich benutze das Fahrrad um flexibel zu sein und da kommt der Helm leider auch nicht sehr gelegen.

Vielleicht sollte man mit einer Helmpflicht den unaufmerksamen Fahrradfahrer vor sich selbst schützen - allerdings gäbe es viel zu viele, die dafür kein Bedürfnis und auch kein Verständnis haben. Ich glaube nicht, dass sich das durchsetzt, ich glaube auch nicht, dass das ernsthaft implementiert werden kann. Soll dann die Polizei hunderte Radfahrer rausfischen, weil sie keinen Helm aufhaben?
Da würde ich erstmal wieder den Fahrradführerschein einführen, Opas mit Einkaufstüten am Lenker verbieten, auf der Straße rumzuschlenkern, jeden Fahrradfahrer dazu anhalten, kein MP3 Player im Straßenverkehr zu hören (machen viel zu viele), Fußgänger dazu erziehen, nicht nur auf ihr Handydisplay zu achten sondern auch auf ihr Umfeld und am besten in Stadtzentren die Autos komplett verbieten um breite Fahrradspuren anzulegen!

darshu666 23.10.11 13:40:10

Tragisches Ende Motorrad Pilot Marco Simoncelli toedlich verunglueckt - mein Beileid. :(
Es passt zum Thema auf tragisches Weise....ihm wurde beim Sturz wohl der Helm vom Kopf gerissen.
Und ich hoffe die beiden nachfolgenden Fahrer haben einen guten Psychologen....


Aragorn 23.10.11 18:12:08

Zitat:

Zitat von darshu666
Und ich hoffe die beiden nachfolgenden Fahrer haben einen guten Psychologen....

jo vor allem Rossi, der hat ihn ja fast enthauptet

für den Simoncelli wars ehrlich gesagt gut dass er nicht überlebt hat, was man so hört hat der massive Brustkorb-, Nacken- und Kopfverletzungen erlitten, der wär sein Leben lang nur noch liegend an Maschinen angeschlossen gewesen

Manu16 26.10.11 13:03:03

Weil ihr hier über Simoncelli geredet habt poste ich es mal hier anstatt einen extra Thread zu machen:
Hatte mich schon gewundert dass auf den Bildern von der Bergung da immer nur Streckenposten zu sehen war und kein einziger Arzt. Das kommt dann dabei raus:

http://www.bild.de/sport/motorsport/...v=11.bild.html

Ich dachte eigentlich (zumindest bei der Formel 1), dass ein Streckenposten garnichts machen darf bis ein Arzt an der Unfallstelle ist. Aber die haben den armen Marco Simoncelli gleich von der Trage geschmissen. :gaga:
Wäre wohl geschickter gewesen wenn der Notarzt auf der Strecke gefahren wäre bis zur Unfallstelle und dann hätte man den nicht ewig mit einer Billigtrage über das Gras schleifen müssen wo er dauernd Unebenheiten ausgesetzt ist die gefährtlich sein können bei Wirbel oder Genickverletzungen.




_____
edit @ Kommentare:
Auch wenn er da schon tot war. Selbst wenn er alles überlegt hätte:
Findet ihr es toll wenn ihr von der Trage fliegt nur weil andere zu doof sind die eigentlich helfen sollen??? :sofa:
Klar kann das passieren aber hier ist man das Risiko eingegangen dass es noch eher passiert. Da hat was an der Organisation nicht gepasst und das muss für die Zukunft geändert werden, auch wenn es für Simoncelli nichts geändert hätte. Aber aus sowas muss man lernen.
Zum Beispiel dass der KW auf die Strecke muss und neben dem Opfer hält und nicht 100m entfernt hinter der Bande.

Manu16 05.03.14 23:55:02

Immer diese Radfahrer. :-D

http://www.berliner-zeitung.de/berli...,26461524.html


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:56:29 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.2 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Die Betreiber haften nicht für die Inhalte der User. Die Beiträge spiegeln ausschließlich persönliche Meinungen wider, und nicht die der Seitenbetreiber.