Marius Müller-Westernhagen
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Marius Müller-Westernhagen (* 6. Dezember 1948 in Düsseldorf), später auch nur Westernhagen, ist ein deutscher Rock-Musiker und ehemaliger Schauspieler. Mit rund 12,1 Millionen verkauften Tonträgern gilt er als einer der erfolgreichsten deutschen Musiker. Zu seinen bekanntesten musikalischen Werken zählen Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz, Sexy, Weil ich dich liebe, Freiheit und Wieder hier. Sein Durchbruch als Filmschauspieler gelang ihm mit dem 1976 gedrehten Film Aufforderung zum Tanz als Theo Gromberg. PrivatlebenMarius Müller-Westernhagen wuchs zusammen mit seiner zwei Jahre älteren Schwester Christiane Müller-Westernhagen im linksrheinischen Stadtteil Heerdt auf. Sein Vater Hans Müller-Westernhagen war Mitglied des Ensembles des Düsseldorfer Schauspielhauses zur Zeit des Intendanten Gustaf Gründgens; er starb am 18. Dezember 1963 im Alter von 44 Jahren. Seine Mutter war Liselotte Müller-Westernhagen, die 1999 starb. Das schwierige Verhältnis von Mutter und Sohn sowie der frühe Verlust des Vaters waren immer wieder Gegenstände seiner Liedtexte (wie in Was Du … aus dem Album In den Wahnsinn). Erst in den 1990er Jahren kam es zur Versöhnung. Liselotte Müller-Westernhagen ist auch im Film Keine Zeit zu sehen. Müller-Westernhagen war ab 1974 für zwölf Jahre mit der 17 Jahre älteren Schauspielerin Katrin Schaake liiert und lebte mit ihr in Hamburg-Pöseldorf. Häufig war er Gast in der Künstler-Wohngemeinschaft Villa Kunterbunt in Hamburg-Winterhude, in der damals unter anderem Otto Waalkes, Udo Lindenberg und Willem wohnten. Aus der Beziehung mit der britischen Schauspielerin und Fotografin Polly Eltes, die er 1984 während der Dreharbeiten zu Peter F. Bringmanns Kinofilm Der Schneemann kennenlernte, stammt die gemeinsame Tochter Sarah (genannt „Mimi“), Model und Sängerin in einer Rockband. Im Jahre 1988 heiratete Marius Müller-Westernhagen das Fotomodell Romney Williams aus New York, die aus erster Ehe den Sohn Giulio hat. Das Paar trennte sich 2013. Auf seiner Tournee 2016 wurde Müller-Westernhagen von der südafrikanischen Sängerin und neuen Freundin Lindiwe Suttle begleitet, die auf der im Oktober 2016 erschienenen Platte Westernhagen MTV Unplugged beim Song Luft um zu atmen zu hören ist. Das Paar heiratete im Juli 2017 standesamtlich in Berlin. Musikalische Karriere1962–1969: Musikalische AnfängeNoch vor dem Tod seines Vaters hatte der 14-jährige Marius seinen ersten Auftritt in dem Fernsehfilm Die Höhere Schule nach Scholem Alejchem unter der Regie von Wilhelm Semmelroth. Die erste Gage wurde vom DEG-Fan umgehend in eine Eishockey-Ausrüstung investiert. Marius Müller-Westernhagen entschied sich, beim Schauspiel zu bleiben. 1965 übernahm er die Sprechrolle für die Hauptfigur bei der WDR-Hörspiel-Produktion von Wickie und die starken Männer. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre widmete sich Müller-Westernhagen der Musik, brachte sich selbst das Gitarrenspiel bei und begann eine klassische Gesangsausbildung. Stimmlich erreichte er bereits die „Shouterqualität“, die sein gesangliches Markenzeichen wurde und an Steve Marriott von der damals sehr populären Band The Small Faces erinnerte. In der damals sehr lebendigen Düsseldorfer Musikszene brachte er es Ende der 1960er mit seiner Band Harakiri Whoom bereits zu lokaler Bekanntheit. Mit dem im Jahr 1978 erschienenen Titel Mit 18 thematisierte er diese musikalische Jugendzeit (Textzeile: „Mit 18 rannt’ ich in Düsseldorf rum – war Sänger in ’ner Rock’n Roll Band“). Mit dem Namen der Band entstand 1968 auch ein Film, eine Politsatire, die zum Skandal geriet und zunächst nicht ausgestrahlt wurde. Nach Auflösung von Harakiri Whoom widmete Müller-Westernhagen sich der Tätigkeit als Theaterschauspieler, Musiker und Journalist. 1970–1979: Plattenvertrag bei Warner Music und Durchbruch als Filmschauspieler und MusikerIm Jahre 1972 brachte Müller-Westernhagen für die ZDF-Satiresendung Express das Lied Gebt Bayern zurück an die Bayern in Anlehnung an Paul McCartneys Give Ireland Back to the Irish auf den Markt. Nach massiven Protesten wurde die Single von der Plattenfirma vom Markt genommen. In Roland Klicks Film Supermarkt synchronisierte er den Hauptdarsteller und steuerte das Stück Celebration für den Soundtrack unter dem Namen Marius West bei. Während der Arbeiten zum Film lernte er den Produzenten Peter Hesslein kennen. Im Jahre 1974 unterzeichnete er einen Plattenvertrag bei Warner Music. Sein Debüt-Album Das erste Mal wurde von Peter Hesslein im Oktober 1974 produziert und Anfang 1975 veröffentlicht. Es war kommerziell nicht erfolgreich. Die ARD strahlte im selben Jahr unter dem Titel Es geht mir wie dir eine Dokumentation über den jungen Sänger aus, in der Müller-Westernhagen und einige ihm nahestehende Personen, wie seine Mutter und seine Lebensgefährtin, dem Moderator Reinhard Münchenhagen Fragen über sein Leben und seine Musik beantworten. Sein Durchbruch als Filmschauspieler gelang Marius Müller-Westernhagen mit dem 1976 gedrehten Film Aufforderung zum Tanz als Theo Gromberg. Die Geschichte um die Fernfahrer Gromberg und Goldini (der Italiener Goldini wurde vom späteren Lindenstraßen-Darsteller Guido Gagliardi verkörpert) fand 1980 ihre bedeutend erfolgreichere Fortsetzung im Kino-Film Theo gegen den Rest der Welt. Dieser Film unter der Regie von Peter F. Bringmann wurde zum erfolgreichsten Film des Jahres und mit fast drei Millionen Zuschauern auch einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Nachkriegsfilme überhaupt. Im selben Jahr erhielt Müller-Westernhagen den Ernst-Lubitsch-Preis für seine darstellerische Leistung. Zu dieser Zeit befand sich Müller-Westernhagen auf dem Höhepunkt seiner schauspielerischen Tätigkeit. Neben den Musikalben nahm Westernhagen, der in jungen Jahren mehrfach für den Hörfunk als Hörspielsprecher tätig war, Tonträger mit gesprochenen Texten auf, einmal Texte von Wolfgang Borchert, dann das musikalische Märchen Peter und der Wolf und Die Geschichte von Babar, dem kleinen Elefanten von Francis Poulenc. Nach zwei weiteren erfolglosen LPs bekam seine musikalische Karriere mit dem 1978 erschienenen Album Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz Aufwind. Es entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Produzenten und Bassisten Lothar Meid, erreichte hohe Verkaufszahlen und verkaufte sich alleine bis Ende des Jahres 2008 über 1,5 Millionen Mal. |
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